Stativ vergessen…

Das bei jedem (meist mehr als ausreichend) vorhandene Foto-Equipment ist ja bekanntlich kein Garant für „gute“, kreative oder aussergewöhnliche Bilder. Wer jemals einen Foto-Workshop bei mir besucht hat weiss, dass das fast immer ein Thema während eines Workshops ist.

Trotz rechtzeitiger und umfänglicher Infomail durch mich an jeden Teilnehmer, kommt es merkwürdigerweise trotzdem ab und zu vor, dass Teilnehmer meiner Foto-Workshops ihr Stativ „vergessen“ ;-). Als dies vor ein paar Jahren zum ersten mal passierte, war ich zuerst etwas genervt. Da ich aber natürlich niemanden anmecker, hab ich damals spontan gesagt „musste Dich halt auf den Boden legen mit Deiner Kamera“.

Tja, was soll ich sagen – manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und wird scheinbar etwas betriebsblind. Die Leute haben sich tatsächlich auf die Gehwegplatten geworfen, und plötzlich entstanden vom altbekannten Motiv echt intressante Aufnahmen, die sich sehr kreativ von den „Standard-Ansichten“ abhoben. Die immer mehr verbreiteten Spiegellosen machen das zusätzlich einfach: Man legt die Kamera auf den Boden und bedient sie bequem im stehen per Handy-App 😉

Das ist jetzt natürlich ausdrücklich keine Einladung an meine Workshop-Besucher, grosse Teile ihres Equipments zuhause zu lassen. Wer aber bestimmtes Equipment nicht dabei hat oder gar nicht erst besitzt, soll sich niemals in seinen Mögllichkeiten, kreative und gute Fotos zu machen, eingeschränkt fühlen. Bestimmte Panoramen kann man natürlich auch nicht mal eben so aus der Hand knipsen, man muss dann eben wissen und abwägen was man grad will. Manchmal hat man auch einfach keine Lust, bei 40 Grad das ganze Foto-Geraffel stundenlang durch eine  südeuropäische Stadt zu schleppen, oder besitzt noch nicht alle Brennweiten von 11 bis 600mm 😉 Macht nix!

Mehr kreative Fotos vom Haus der Kulturen der Welt findet Ihr HIER und in den dort weiterführenden Links.

Meine Foto-Workshops und die Technik…

Bei meinen Foto-Workshops geht es ja meistens um spezielle fotografische Themen, z.B. Nachtfotografie oder Panorama-Fotografie. Dort fragen mich immer wieder Teilnehmer etwas unsicher, ob den ihre Kamera „ausreichend“ sei. Nicht selten fühlen sich auch einige ebenso verunsichert, wenn sie beispielsweise ihre Bridge-Kamera beim Workshop auspacken und ein anderer Teilnehmer läuft gleichzeitig mit einer grossen DSLR mit vollem Objektivrucksack auf.

Leute – ich kann dazu nur sagen und will das jetzt auch hier mal loswerden: WELCHE Technik Ihr besitzt, ist für das Erstellen von guten Fotos fast völlig egal!

Niemand kann mit letzter Gewissheit sagen und abschliessend festlegen, was ein „gutes Foto“ überhaupt ist. Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, und die, die schon bei einem Workshop bei mir waren, haben vielleicht meine Texte zu dem Thema noch in Ohr 😉 :

Mit annähernd jeder heute am Markt verfügbaren Kamera lassen sich in allen meinen Workshops sehr gute Ergebnisse erzielen!

Ich bringe Euch bei, wie Ihr die Kameras und sonstige Technik einstellen und benutzen müsst, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.

Die eigentliche Kreativität, das Motiv sehen (!), den Auslöser drücken – das müsst immer noch Ihr selber tun! Und dieses ist die eigentliche Leistung, die Ihr alleine erbringt, ich zeige Euch nur wie die Technik funktioniert und wie man sie benutzt.

Bisher ist mir auch noch niemand aufgefallen, der mit einer Bridgekamera (trotz der tatsächlich – oder scheinbar??…- etwas eingeschränkten Möglichkeiten damit) „schlechtere“ Aufnahmen in meinen Workshops oder gar hinterher gemacht hat oder so gar kein fotografisches Auge für Motive hatte, als die Leute, die über reichlich Equipment verfügen.


Textbeitrag enthält W E R B U N G


Natürlich gibt es Unterscheide und Verwendungen, für die die ein oder andere Kamera und das ein oder andere Objektiv oder Zubehörteil besser oder schlechter geeignet ist. Und natürlich macht eine Kamera mit mehr Ausstattung manchmal auch das Fotografieren irgendwie leichter.

Diese Themen sind aber nicht Gegenstand meiner Workshops und spielen im fotografischen Alltag meistens eine eher untergeordnete Rolle. Und es druckt ja auch nicht jeder jeden Tag Poster in Hausfassadengrösse, oder untersucht mit der Lupe seine ausgedruckten Bilder nach „Schärfe“ (ganz bewusst in Anführungszeichen!) auf Pixelebene und ähnliches.

Klar braucht Ihr für manche Themen bestimmtes Zubehör, etwa bei der Panorama-Fotografie z.B. einen Nodalpunktadapter. Doch das bisher zur Kameratechnik gesagte gilt genauso: Auch hier muss es nicht das grösste und teuerste Modell sein – dieselben Ergebnisse lassen sich auch mit preiswerteren Produkten bis hin zum Selbstbau problemlos erreichen! „Gewusst wie“ – darum geht es. Wer nicht grundsätzlich verstanden hat wie etwas funktioniert, dem nützt auch kein teuerstes Equipment. Und genau das lernt Ihr bei mir: „Gewusst wie“ – so dass Ihr das Wissen anwenden könnt und selber entscheiden könnt, welches Equipment wirklich notwendig ist.

„Gute Bilder“ kann man heute auch schon mit einem Mobiltelefon machen, auch wenn das mit „Fotografie“ nicht ganz so viel zu tun hat und u.a. aufgrund der eher bescheidenen Einstellmöglichkeiten der Telefonkamera entsprechend eingeschränkt ist.

Wer gern mal lesen mag, welche Auswüchse reiner Equipment-Wahn haben kann und was es bedeutet, der darf sich gern mal das hier und dies hier zu Gemüte führen 😉 – besser kann man es nicht sagen!

Für meine Workshops gilt schon immer und weiterhin: Egal welche Kamera und welches Objektiv Ihr habt, egal ob Euer Stativ 20 oder 2000 Euro gekostet hat, und egal ob Euer Fernauslöser „Original“ ist oder Ihr ein No-Name-China-Import benutzt: Nichts davon beeinflusst das Motiv, nichts davon macht Euch ein „besseres“ oder schlechteres Bild! Ihr müsst, sollt und dürft bei mir lernen, wie man die Kameras für Eure Motive richtig einstellt und benutzt.