Andorra

Auf dem Rückweg aus dem Süden Spaniens erreichen wir nach zwei Tagen die spanisch-französische Grenze. Schon in Spanien haben die ersten Strassenschilder Richtung Andorra zu Überlegungen und (Zeit-)Rechnerei geführt, ob wir daas spontan noch unterkriegen. Kaum in Frankreich, verlassen wir also die Autobahn und fahren in die Pyrenäen Richtung Andorra La Vella. Übrigens die höchstgelegenste Hauptstadt Europas.

Wir schon so oft auf dieser Reise, ist die reine Strecke mit kaum 250 Kilometer eher vernachlässigbar. Da es aber nur bergauf und durch viele viele (enge) Kurven geht, dauert das dann auch wieder vier Stunden. Allerdings kriegt man echt viel geboten auf dieser Strecke, wir sind sehr positiv überrascht: Nur wenig Besiedlung, weite grüne Landschaften, man fährt über etliche Bergpässe und ausnahmslos über sehr gut ausgebaute und gepflegte Strassen. Macht Laune!

Andorra insgesamt ist ein Reiseziel für sich – diesmal jedoch haben wir ausser für ein paar Foto-Stops nicht wirklich Zeit, und sehen zu dass wir nach Andorra la Vella kommen. Dort finden wir schnell einen bewachten Parkplatz, und stromern entspannt ein paar Stunden durch die Stadt. Zum Abend suchen wir einen Parkplatz in den die Stadt umschliessenden Bergen, weil ich ein Stadtpanorama machen will.

Am nächsten Morgen noch ein Pano, und dann gehts auch schon weiter Richtung Berlin.

Landschaftsfotostop unterwegs…

Bei der Ausreise aus Andorra werden wir wieder mal rausgewunken und kontrolliert. Allerdings ist man wesentlich freundlicher zu uns als es die Guardia Civil bei ihren zahlreichen Kontrollen war. Man beschränkt sich auf einen Blick ins Auto, ohne weiter in Taschen oder Schränke gucken zu wollen.

Am späten Nachmittag erreichen wir die Provence, die eigentlich nur „ein kleiner Umweg auf dem Weg nachhause“ sein sollte. Trotz Navi verfahren wir uns total, ausserdem wird das Wetter schlecht, ein starkes Gewitter zerschlägt unsere Idee hier noch ein paar Stunden zu haben.

So bleibt es bei einem Beweis-Panorama vom berühmten Aquädukt von Roquefavour, bevor wir am nächsten Morgen früh den Motor anwerfen und unwillig, aber notwendigerweise Richtung Berlin rollen.

Kaum bei Neuenburg über die Grenze auf der A5 wieder in Deutschland, stehen wir dauernd in langen Staus. Wirklich seltsam – vor über zwei Monaten haben wir Deutschland verlassen, und in Frankreich, Spanien, Gibraltar oder Andorra, nicht einen einzigen Stau erlebt, weder auf Landstrassen noch auf Autobahnen.

Spät abends erreichen wir Crailsheim, wo wir eigentlich Freunde treffen wollten. Das tun wir zwar auch – aus einem gemütlichen langen Abend wird aber nur ein gemeinsames Essen und eine Runde durchs Dorf. Wir sind spät dran, unsere Trödelei sorgt jetzt dafür, dass wir etwas müssen – nämlich Strecke machen.

Die Fahrt von Crailsheim nach Berlin am nächsten Tag verläuft aber problemlos. Schon mittags stellen wir das Auto nach fast genau drei Monaten und etwas über 11.000 Kilometer wieder vor der Haustür in Berlin ab. Es regnet, die Leute sind meist schlecht gelaunt – ein echter Kulturschock. Nach drei Monaten nur draussen und im Auto, fällt es mir darüber hinaus etwas schwer, mich wieder an die Wohnung zu gewöhnen.

In den nächsten Tagen werd ich noch ein paar Worte zur Reise im allgemeinen schreiben – Freiheit, Organisation, arbeiten unterwegs und ein paar outtakes 😉

„Weine nicht dass es vorbei ist, freue Dich dass es passiert ist.“