Ronda (Andalusien/ Spanien)

Vom Mittelmeer ging es dann also ab Marbella wieder in das Landsinnere. Von Normalnull am Meer auf 723 Meter nach Ronda. Luftlinie nur etwa 40 Kilometer Strecke – da es sich aber über endlose Serpentinen um die Berge herum aufwärts schraubt, sind es am Ende fast 200 Kilometer Strecke. Ausserdem sind wir fast 5 Stunden unterwegs – das liegt aber eher daran, dass wir an fast jedem jedem möglichen Punkt anhalten, um die unglaublich schöne Landschaft und Aussicht zu geniessen.

In Ronda angekommen, fahren wir gefühlt zweimal in grossem Bogen um den ganzen Ort, der auf einem hundert Meter hohen Felsplateau liegt, um einen schönen Parkplatz zu suchen. Den finden wir dann schliesslich in den Obstbaumplantagen im Nirgendwo gegenüber. Mit bester Aussicht auf Ronda bei jeder Tag- und Nachtzeit, ohne sich gross vom Auto wegbewegen zu müssen 😉

Es ist fast abartig heiss, teilweise zeigt das Thermometer 45 Grad (Schatten!), nachts kaum unter 30. Trotzdem latschen wir am nächsten Tag durch das Tal bergab und bergauf hinüber zum Ort.

Die Strecke an sich ist eigentlich gar nicht nenneswert, aber irgendwie macht die Hitze uns jetzt doch zu schaffen. Die Stadt selber ist schön, gibt aber nicht all zu viel her. Hauptattraktion ist die „Puente Nuovo“, die die hundert Meter tiefe Schlucht überspannt.

Von der Brücke ins Nirgendwo fotografiert – da hinten links am Horizont, zwischen den Bäumen parken wir…am Ende drei Tage ungestört, bis uns Wasser und Vorräte ausgehen.

Weil ich unbedingt abends ein ganz bestimmtes Panorama da machen will, wollen wir uns das hin- und herlaufen zum Auto sparen, verbringen die Zeit abwechselnd mit schattigen Restaurants und ruhigen Ecken in der Stadt. Die gewünschte Szene zeigt sich dann abends zum Sonnenuntergang in ganz eigentümlichem Licht…

Schon ziemlich matt, machen wir uns dann noch auf den Rückweg durch das Tal zum Auto, und kommen da endgültig fertig zwei Stunden später an. Am nächsten Tag passiert nicht viel – Vorräte haben wir noch, der anstrengende Tag zuvor und die Affenhitze bescheren uns einen ruhigen Tag ohne jede Aktion in der Natur. Nachdem den ganzen Tag keine Menschenseele vorbeigekommen ist, lassen wir nachts alle Autotüren auf. Tatsächlich schlafen wir gut und ungestört, bis uns am nächsten Morgen der dröhnende Motor eines Jeeps weckt. Offensichtlich gehört zum Fahrschulprogarmm in dieser Gegend, in den Bergen Abhänge runter und wieder rauf zu fahren. Ich nehme eher an, man wollte unauffällig mal gucken, wer da so in der Gegend parkt. Nach 15 Minuten ist alles wieder ruhig. Nachmittags laufen wir nochmal nach Ronda, gehen lecker essen, schlendern nocheinmal durch die Altstadt. Der Ruhetag zuvor hat gut getan – obwohl die Temperaturen sich nicht verändert haben uns es unverändert heiss ist, kehren wir sehr entspannt irgendwann nachts zum Auto zurück.

Die gesamte ursprüngliche Reisestreckenzeitplanung hat sich ja in Frankreich schon als Makulatur erwiesen. Irgendwie bringt das ganze planen gar nichts, ausser Druck und Zeitstress. Inzwischen sind wir über drei Wochen hinter unserer Planung hinterher – das holen wir nicht mehr auf, und so beschliessen wir, Portugal für dieses mal zu vergessen. Sind wir ja selber Schuld mit der Trödelei. Da drei Monate irgendwann zuende gehen, überlegen wir uns nun, wie wir die verbleibende Zeit am besten Nutzen, und was wir noch „mitnehmen“. Das nächste Ziel lautet daher: Gibraltar!