Valencia Skyline Panorama

Nachdem wir Barcelona Samstags in aller Frühe Richtung Süden verlassen haben, haben wir uns irgendwo im Niemandsland erstmal zwei Tage von „Stadt“ erholt. Wir klappern unzählige verschlafene Dörfer entlang der Küste ab, die noch verschlafener sind, wenn man etwas landeinwärts fährt.

Am Auto ist schon seit Frankreich die Klimaanlage defekt, das kann ich nicht unterwegs selber reparieren. Da die Temperaturen in Spanien sich der 35-Grad-Marke nähern, wird es Zeit sich um dieses Problem zu kümmern. Wir beschliessen, nach Valencia weiter zu fahren, wo es eine Werkstatt meines Fahrzeugherstellers geben soll. Die hat es anscheind nicht nötig und will uns einen Termin in „etwa drei Wochen“ geben. Ich frage zweimal nach weil ich erst dachte, ich hab mich verhört oder die Sprache falsch verstanden. Solange wollen wir aber dann doch nicht warten, Servicewüste deutsche Autohersteller und insbesondere Vertragswerkstätten, sage ich nur.

Wir schütteln die Nerverei ab, und gucken uns also Valencia an – auch hier steht übrigens wie in Barcelona überall Polizei mit Maschinenpistolen. Ganz intressant fand ich die „Ciutat de les Arts i les Ciències“, also die „Stadt der Künste und der Wissenschaften„. Eine Gebäudesammlung in einem alten Flussbett, entworfen von den berühmten spanischen Architekten Santiago Calatrava und Félix Candela. Links ein Opernhaus (Palau de les Arts Reina Sofia), dann „L’Hemisféric“, ein 3D-Kino, das langgestreckte Gebäude rechts mit der Treppe ist ein Museum und Konferenzort (Museu de les Ciències Príncep Felip), rechts am Bildrand dann noch „L’Àgora“ (Veranstaltungshalle) und die Brücke „Pont de l’Assut de l’Or“, deren Pylon den höchsten Punkt Valencias darstellt.

Am nächsten Tag ziehen wir weiter, waren wir eigentlich doch eh nur wegen der Autowerkstatt hier. 30 Kilometer südlich von Valencia finden wir spontan eine freie Werkstatt in Cullera – man bemüht sich rührend mithilfe des Google-Translators, bittet uns am nächsten Morgen wieder zu kommen – und repariert die defekte Klimaanlage am Auto tatsächlich dann am nächsten Tag innerhalb einer Stunde. Geht doch! Weil man sich dort echt und herzlich bemüht hat, geben wir grosszügig Trinkgeld und laden den Schrauber, der wohl auch Inhaber ist da, nach Berlin ein, was ihn für uns unerwarteterweise zu Tränen rührt. Nachdem sich alle wieder beruhigt haben, besteht er darauf, uns abends in sein Haus zu seiner Familie zum Essen einzuladen. Er kritzelt uns eine Adresse auf einen Zettel, reichlich 50 Kilometer im Landersinneren, aber egal, das war es wert. Es wurde ein langer Abend, und am nächsten Tag brauchen wir etwas länger um wach zu werden 😉

Auf geht’s nach Toledo!